In Andenken an unseren Amicelli |

Alter: 9Jahre
Rasse: Hannoveraner
Farbe: Fuchs
Stockmaß: 1,83 m
Eigenschaften: temperamentvoll, gelehrig, verfressen, verschmust
Amicelli kam zu einer Zeit, als unser Herz noch an Lámour hing. Doch nachdem wir für „Lämmi“ eine gute Beistellmöglichkeit gefunden hatten, hielt die Distanz nicht lange an. Konnte es auch nicht, da „Ami“, von Sylvia desöfteren „Eymi“ genannt, uns voll forderte. Hier ein kleiner Auszug:
In der ersten Woche führte er uns von der Halle nach Hause und als das nicht schnell genug ging, streifte er seine Führerin einfach am Strommast ab! Aber bereits da zeigte sich, was für ein tolles Pferd er war, denn er lief schnurstracks nach Hause und wartete dann vor der Stalltür auf die „lahmen“ Voltis, die in der Zwischenzeit tausend Ängste ausgestanden hatten; seine Stopps aus dem vollen Galopp, weil er äppeln musste oder als er bereits etwas kränkelte und die Trainingstage vor einem Turnier nicht gut drauf war, gab er auf dem Turnier alles um „seinen“ Voltis zu gefallen.
Er genoss auch die Wartezeiten zwischen den Starts, denn dann durfte er grasen und die Mädels saßen auf einer Picknickdecke neben ihm. Nebenbei fiel dort natürlich auch das eine oder andere Leckerlie ab...
Da war etwas Faszinierendes an ihm, auf der einen Seite temperamentvoll und schwer zu bändigen, aber auf der anderen Seite sanft, verschmust und liebevoll. Es war immer ein gehörige Portion Respekt im Umgang mit ihm dabei, denn da war seine riesige Übersetzung (Bewegung), seine enorme Grösse die wir nicht gewohnt waren. Aber seine Ehrlichkeit uns gegenüber machte ihn zu einem guten Voltipferd, vielleicht bislang sogar das beste was wir jemals hatten. Und mit ihm fing jeder noch mal an zu träumen, was man alles gemeinsam erreichen könnte und wollte. Das Ziel war nach kurzer Zeit schon zum greifen nah, doch dann...
Verletzte er sich!
Nach einer langen Boxenruhe kam er in die „Kur“ in einen benachbarten Stall, denn das lange Stehen und das Aufbautraining „im Schritt“ war eine richtige Herausforderung für das Pferd und die Voltigierer und in einer Halle oder einer Führanlage war Ami dann doch etwas angenehmer im Umgang.
Anfänglich wurde dieses Kurprogramm von uns voller Hoffnung betrachtet, doch als nach den ersten tierärztlichen Untersuchungen feststand, dass sich nichts verändert hatte, fing unser Traum an zu bröckeln. Und das Träume eh` nur aus Fantasien bestehen und nicht real sind, wurde uns an einem Abend im November klar, als der Tierarzt etwas von „wird nicht wieder, wäre besser ihn einschläfern zu lassen“ sprach. Und innerhalb der nächsten 24 h passierte es dann und unser Ami wurde erlöst.
Trotzdem: Wir danken Amicelli dafür, dass wir noch mal träumen durften!